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Sonderausstellung Napoleon Gartenbau im Schloss Arenenberg

Die Bonapartes waren nicht nur politisch Trendsetter des 19. Jahrhunderts. Die Sonderausstellung „Einfach kaiserlich! Die Gärten der Familie Bonaparte“ im Napoleonmuseum auf Schloss Arenenberg am Bodensee zeigt vom 20. April bis 18. Oktober 2009 erstmals die Leidenschaft der Bonapartes für den Gartenbau. Der original restaurierte und im letzten Sommer eröffnete Arenenberger Landschaftspark am Schweizer Bodenseeufer in direkter Nachbarschaft von Konstanz spielt dabei eine unverzichtbare Rolle.

Hortense de Beauharnais, die Stieftochter und Schwägerin Napoleons I., entwarf auf dem Arenenberg, zusammen mit ihrem Sohn, der später als Napoleon III. Frankreich regierte, ein kleines Arkadien: Verwunschene Wege, wasserumspielte Grotten und Kaskaden, die neu errichtete Eremitage mit einer grossen Fontäne und ein ehemals als Eiskeller genutztes Nymphäum (Quellheiligtum) bilden das 2008 wieder hergestellte Herzstück des historischen Parks. Einzigartig sind die vielfältigen Ausblicke über den Untersee und seine Umgebung: Konstanz, die Klosterinsel Reichenau, Bodanrück, Hegau, Höri, Seerücken und bei guter Sicht die Alpen.

Faszination des „häuslichen“ Umfelds
Im heutigen Napoleonmuseum Schloss & Park Arenenberg spürt die beeindruckende Ausstellung „Einfach kaiserlich! Die Gärten der Familie Bonaparte“ dem gärtnerischen Wirken der weit verzweigten Familie nach und verknüpft sie mit den kulturellen, historischen und gesellschaftlichen Aspekten der Gartenarchitektur des 19. Jahrhunderts. So schufen sie über 20 Park- und Gartenanlagen quer durch Europa und bis in die USA: In Italien, Frankreich, Holland, Grossbritannien, den USA (New Jersey), in Deutschland und der Schweiz prägten sie das landschaftsgärtnerische Stilempfinden und bewiesen ihre Kreativität im „häuslichen“ Umfeld. Sogar auf St. Helena in der Verbannung griff Napoleon I. zu Spaten und Harke. Vor Longwood House, dem Exil-Domizil Napoleons auf der abgelegenen Atlantikinsel, blühen noch heute die Blumen in rot, weiss und blau, den Farben der französischen Tricolore.

Die deutsch-schweizerische „Côte Napoléon“
Am deutsch-schweizerischen Bodenseeufer ist der Einfluss der napoleonischen Familie besonders deutlich zu spüren: Hier im Kanton Thurgau, am Ufer des Bodensees unterhalb von Schloss Arenenberg, gestalteten Hortense de Beauharnais und ihr Sohn Louis Napoléon (der spätere Kaiser Napoleon III.) aus einer Parkanlage der Renaissance einen Landschaftsgarten, der für die gesamte Region vorbildlich wurde. Er fand so zahlreiche Nachahmer, dass für das südliche Ufer des Untersees der Begriff „Côte Napoléon“ geprägt wurde.

Informationen: Napoleonmuseum Thurgau Schloss & Park Arenenberg, CH-8268 Salenstein, Tel. +41 (0)71 663 32 60, Fax +41 (0)71 663 32 61. (Napoleonmuseum Thurgau Schloss & Park Arenenberg)